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Welche Diagnose ist für einen Rollstuhl erforderlich?

What Diagnosis Will Cover A Wheelchair

Ein Rollstuhl ist ein wichtiges Hilfsmittel, das Menschen mit eingeschränkter Mobilität hilft, ihre Lebensqualität zu verbessern und mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Es gibt jedoch keine allgemeine „Einheitsdiagnose“, die für den Zugang zu einem Rollstuhl erforderlich ist. Stattdessen hängt die Notwendigkeit eines Rollstuhls von verschiedenen medizinischen, funktionellen und sozialen Faktoren ab. In Deutschland ist der Zugang zu einem Rollstuhl häufig an die Empfehlungen von Ärzten und Therapeuten gebunden, basierend auf den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

1. Krankheits- und Verletzungsbedingte Ursachen

Ein Rollstuhl wird in der Regel verschrieben, wenn eine Person aufgrund einer Krankheit oder Verletzung nicht in der Lage ist, sich selbstständig fortzubewegen. Zu den häufigsten Diagnosen, bei denen ein Rollstuhl notwendig sein könnte, gehören:

  • Lähmungen (Paraplegie, Tetraplegie): Lähmungen nach Unfällen (z.B. Querschnittlähmung) sind häufige Ursachen für den Gebrauch eines Rollstuhls, da diese die Bewegungsfähigkeit in den Beinen einschränken.
  • Neurologische Erkrankungen: Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Parkinson können zu fortschreitender Mobilitätseinschränkung führen, die einen Rollstuhl erforderlich machen.
  • Gelenkerkrankungen: Schwere Arthritis oder rheumatoide Arthritis kann zu starker Einschränkung der Beweglichkeit führen. In fortgeschrittenen Stadien kann ein Rollstuhl notwendig sein.
  • Erkrankungen des Kreislaufsystems: Erkrankungen wie Schlaganfälle, Herzinsuffizienz oder periphere arterielle Verschlusskrankheit können die Fähigkeit zur Fortbewegung beeinträchtigen.

2. Chronische Erkrankungen und degenerative Erkrankungen

Einige Menschen benötigen aufgrund von chronischen oder degenerativen Erkrankungen einen Rollstuhl. Dies betrifft häufig ältere Menschen, bei denen die Beweglichkeit im Laufe der Zeit schrittweise verloren geht:

  • Arthrose: Bei fortgeschrittener Arthrose, insbesondere im Hüft- oder Kniegelenk, kann die Gehfähigkeit stark eingeschränkt werden.
  • Demenz: Bei fortgeschrittener Demenz, insbesondere in den letzten Stadien, kann die Mobilität erheblich reduziert werden, was den Einsatz eines Rollstuhls erforderlich machen kann.

3. Kognitive Einschränkungen und geistige Behinderungen

Es gibt auch Menschen mit kognitiven oder geistigen Einschränkungen, die einen Rollstuhl benötigen. Hierbei handelt es sich oft um Menschen mit:

  • Geistigen Behinderungen: Bei bestimmten geistigen Beeinträchtigungen, die mit motorischen Einschränkungen einhergehen, kann ein Rollstuhl die Fortbewegung erleichtern.
  • Autismus-Spektrum-Störungen (ASS): Bei einigen Menschen im Autismus-Spektrum können sensorische oder motorische Schwierigkeiten auftreten, die den Einsatz eines Rollstuhls begünstigen.

4. Temporäre Mobilitätseinschränkungen

Nicht nur langfristige Erkrankungen führen zu einem Rollstuhlbedarf. Auch temporäre Einschränkungen, wie sie nach schweren Verletzungen oder Operationen auftreten können, machen den Einsatz eines Rollstuhls erforderlich, bis die Mobilität wiederhergestellt ist. Beispiele hierfür sind:

  • Frakturen: Nach Brüchen an den Beinen oder im Beckenbereich kann ein Rollstuhl die Fortbewegung erleichtern.
  • Postoperative Erholungsphase: Nach bestimmten chirurgischen Eingriffen, wie Gelenkersatzoperationen, kann ein Rollstuhl für eine gewisse Zeit notwendig sein.

5. Erhalt von Mobilität und Unabhängigkeit

In vielen Fällen wird ein Rollstuhl nicht nur als Mittel zur Fortbewegung genutzt, sondern auch, um die Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erhalten. Ärzte und Therapeuten bewerten zusammen mit dem Patienten und dessen Angehörigen, ob ein Rollstuhl sinnvoll ist, um das Leben zu erleichtern, auch wenn keine schwere körperliche Beeinträchtigung vorliegt.

Fazit

Die Diagnose, die zu einem Rollstuhl führt, ist individuell und hängt von den spezifischen Bedürfnissen des Patienten ab. Ein Rollstuhl ist ein Hilfsmittel, das die Lebensqualität und Unabhängigkeit der betroffenen Person steigern kann. Die Verschreibung erfolgt in der Regel aufgrund einer medizinischen Beurteilung durch einen Arzt, der auf die Bedürfnisse des Patienten eingeht und die geeignetste Lösung empfiehlt.

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